aktuell, 10.08.2025
Erinnerung an den Tornado im deutsch-niederländischen Grenzgebiet am 10.08.1925
Am 10. August 1925 wurde die niederländische Gemeinde Borculo innerhalb weniger Minuten nahezu vollständig zerstört, als ein F3/F4-Tornado über den Ort hinwegfegte.
Die Windhose riss Dächer ab, zerstörte Häuser und entwurzelte Bäume. Noch heute zählt ein solches Ereignis in Europa zu den großen Seltenheiten: Zwar werden hier jährlich rund 300 bis 500 Tornados beobachtet, doch erreichen nur etwa maximal 30 bis 40 davon eine derart hohe Intensität.
Auch das deutsche Grenzgebiet am Niederrhein blieb damals nicht verschont. Das Unwetter war Teil eines kräftigen Multizellensystems an der Vorderseite einer Kaltfront, das mehrere Tornados hervorrief.
Die Schäden waren enorm: In heutiger Kaufkraft wird der wirtschaftliche Verlust auf mindestens 100 Millionen Euro geschätzt. Neben den Sachschäden gab es auch zahlreiche Verletzte; die genaue Zahl ist nicht mehr bekannt. In Borculo selbst sollen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen sein, zudem gab es viele Schwerverletzte.
Der Tornado von 1925 gilt als einer der schwersten und einer der teuersten Tornados in der Geschichte der Niederlande. Zahlreiche Postkarten dokumentierten die Schäden.
Tornados der höchsten Kategorie F5 sind in Europa äußerst selten; der vermutlich letzte dokumentierte F5-Tornado in Deutschland ereignete sich im Jahr 1800 bei Hainichen in Mittelsachsen.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |